Roller was?!
Für uns ist Roller Derby ein queer-feministischer Kontaktsport und ein Schutzraum für FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans + agender Personen).
Regeln
Roller Derby ist ein schneller Vollkontaktsport auf Rollschuhen. Gespielt wird in zwei Teams auf einer ovalen, flachen Spielfläche (“track”). In jedem Team gibt es dabei Skatende mit verschiedenen Rollen:
Jammis* machen Punkte beim Vorbeifahren an den Hüften der gegenerischen Blockis.
Blockis* blockieren gegnerische und helfen eigenen Jammis.
- Pro Spieleinheit, dem Jam (max. 2 min Dauer) spielen Kleingruppen aus 4 Blockis und 1 Jammi je Team gegeneinander.
- Das Spiel (“bout” oder “scrimmage”) dauert 2×30 Minuten und ist nur mit der Unterstützung von Schiedsrichtenden (“Offcials”) möglich.
[* Wir verwenden die Begriffe Jammi [ohne Pronomen] für jammende Personen, Blockis [ohne Pronomen] sind blockende Personen.]
“Hits” einstecken und austeilen:
Ausrüstung
Beim Roller Derby kann es ganz schön ruppig zugehen. Dementsprechend sind wir an den wichtigsten Stellen gepolstert. Zu unserer Ausrüstung gehören neben den Rollschuhen noch Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner, Helm und Mundschutz.
Geschichte
Roller Derby trat erstmals in den 30ern als Tagerennen in Chicago auf. Hier war es so, dass 25 Teams bestehend aus einem Mann und einer Frau insgesamt 57.000 Runden in einer ovalen Bahn skaten mussten. Dabei musste zu jeder Zeit mindestens eine Person aus dem Team auf der Bahn sein, ansonsten drohte die Disqualifikation.
In den 40ern wurde dem Sport dann ein kleines Remake verpasst. Es gab ein Punktesystem und der Schwerpunkt wurde auf publikumswirksame Rempeleien und Schubsereien gelegt. Ähnlich wie beim Wrestling wurden abgesprochene, scheinbar brutale Aktionen und Handgemenge vorgeführt und Roller Derby gewann an großer Beliebtheit. Zum Teil wurde vor ausverkauften Hallen mit über 50.000 Fans gespielt.
Anfang der 70er Jahre war Roller Derby auf dem Zenit des Erfolgs und der öffentlichen Bekanntheit. Es gab sogar Fernsehübertragungen. Und dann verschwand es nur ein knappes Jahrzehnt darauf fast in der Versenkung. Zu viele Organisationen und Unternehmen wollten ein Stück vom Kuchen und rissen sich um den Erfolg. Zudem machte die Ölkrise den Spielerinnen das Reisen schwer.
1999 kam Roller Derby dann jedoch zurück! Diese Neugründung kann als Grundlage des modernen Roller Derby gesehen werden und war hauptsächlich von weiblichen* Amateurinnen dominiert. Es gab viele Verbindungen zur Punk-Bewegung, zur Riot Grrrl Bewegung und zum third wave feminism. Außerdem spielte DIY eine große Rolle in dieser Zeit. Diese Strömungen prägen den Sport auch heute noch, obwohl er natürlich längst zum Leistungssport mutiert ist.
Seit 2004 gibt es mit der WFTDA (Women’s Flat Track Derby Association) den größten Verband im Roller Derby, in der über 14.000 Rollergirls verzeichnet sind. Sie stellt auch das Regelwerk, nachdem in den meisten Teams gespielt wird.
2006 schwappte die Roller Derby Begeisterung auch nach Europa über und das erste Team, die London Rollergirls, wurden gegründet.
Lust, mal vorbeizukommen
dann schreibe uns eine Anfrage per E-Mail an derbydinomite[at]gmail.com oder via instagram. Gib darin Bescheid, ob du schon Roller Derby Erfahrung hast, mit uns skaten lernen, oder anderweitig Teil der Community werden möchtest!
P.S.: schau noch in unser “politisches Selbstverständnis” 😉